Leipzig: Ariowitsch-Haus
Das Ariowitsch-Haus, Anfang der 1930er Jahre als Jüdisches Altenwohnheim gebaut, wurde 1942 nach der Deportation aller Bewohner und Betreuer nach Theresienstadt von der Gestapo II übernommen, die von dort aus in erster Linie politische Gegner verfolgte und inhaftierte. Mit der Befreiung Leipzigs durch die US-Armee am 18. April 1945 zog das Military Government, also die US-amerikanische Militärverwaltung, in das Haus ein und steuerte von dort aus die ersten Maßnahmen zur Sicherstellung des alltäglichen Lebens und zum Aufbau von sozialen Strukturen. Nach der Übergabe Leipzigs an die Sowjetarmee war auch diese in unserem Haus tätig, bis es dann schließlich zu DDR-Zeiten wieder ein Altenwohnheim wurde.
Seit 2009 ist das Haus ein Kultur- und Begegnungszentrum mit ca. 100 kulturellen Veranstaltungen im Jahr und im Bildungsbereich mehr als 100 Workshops zur Bekämpfung von Antisemitismus im weitesten Sinne für Multiplikatoren (Polizei, Schulen, Bundeswehr, Stadtverwaltung, Parteien, Staatsanwaltschaft, Innen- und Justizministerium ...) und ca. 50 Maßnahmen für Schülerinnen / Schüler und Jugendliche. Ebenfalls im Hause ansässig ist das Mehrgenerationenhaus im Sinne eines soziokulturellen Zentrums mit 30 wöchentlichen Angeboten für Menschen jeden Alters.


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